"Ich wollte eigentlich nicht wirklich. Ich habe sogar mit schwerer Angina meine Zigaretten geraucht. Fast 25 Jahre lang war ich leidenschaftlicher Raucher. Es gab nie einen Tag, an dem ich nicht in der Früh beim Kaffee eine geraucht habe, auch wenn es am Abend davor sehr spät geworden war und ich daher nicht meine üblichen 30 Zigaretten, sondern das Doppelte geraucht hatte. Plötzlich, Anfang Mai 2016, sagte meine Kollegin, dass sie jetzt nicht mehr raucht – meine Kollegin, mit der ich immer meine Rauchpausen machte. Das hat mich sehr irritiert. In der ersten Zeit wollte ich sie wieder zum Anfangen bringen. Ich versuchte, ihr das Rauchen wieder schmackhaft zu machen, indem ich ihr Zigaretten unter die Nase hielt oder ihr Rauch ins Gesicht blies. Das war eigentlich richtig fies. Aber sie blieb standhaft. Und so störte es mich plötzlich, dass ich noch rauchte. Denn, so mein Gedanke: Was sie kann, kann ich auch. Der erste Tag ohne Zigarette war grauenvoll. Am liebsten hätte ich alle rauchenden Menschen auf den Mund geküsst. Aber ab dem zweiten rauchfreien Tag ging es langsam bergauf. Heute sind die Gelüste hin und wieder noch da, aber äußerst selten. Mit meiner Kollegin verstehe ich mich noch immer blendend. Nicht bestätigen kann ich, dass das Essen wieder besser schmecken soll – mir hat es früher auch geschmeckt."