"Wir haben als Paar gemeinsam angefangen mit rund 18, 19 Jahren. Danach haben wir mehr als 25 Jahre täglich geraucht und binnen 6 Wochen fast zugleich aufgehört.
Der Griff zur Zigarette war lange selbstverständlich. Nach der Arbeit war das gemeinsame Rauchen am Balkon unser Ritual, bei dem wir über den Tag geredet haben. Mit der Zeit sind aber immer mehr Gedanken ans Aufhören gekommen: Da war einerseits unser Sohn, für den wir ein Vorbild sein wollten. Öfters haben wir darüber geredet, dass es nicht zusammenpasst, Vorbild zu sein und zu rauchen. Da war der Gestank, weshalb wir nie im Haus oder im Auto geraucht haben. Und da war das Husten, das morgens schon selbstverständlich war. Manchmal ist auch das Lachen in Husten übergegangen. Eine Verwandte hat uns darauf aufmerksam gemacht: „Wenn du lachst, hustet du nachher immer.“ Das hat auch zu denken gegeben.
Der letzte Anstoß waren zwei Unfälle, die beide mit Glatteis zu tun hatten:
Annemarie: Zuerst rutschte ich aus und wusste sofort: Das ist jetzt etwas Gröberes beim Fuß, wahrscheinlich mit Operation. So war es dann auch. Als ich am Randstein saß und auf die Rettung wartete, wollte ich mir eine anzünden. Auf einmal wusste ich: Genau jetzt ist Zeit zum Aufhören. Denn jetzt wirst du operiert werden. Und der Gedanke, mich im Rollstuhl zum Rauchen schieben zu lassen, hat mir gar nicht gepasst. Das wollte ich auf keinen Fall.
Werner: Sechs Wochen später hatte ich einen Autounfall, auch wegen Glatteis. Ich bin mit dem Auto fast über eine Brücke gefallen. Das Geländer war zum Teil schon durchbrochen, aber das Auto samt mir blieb noch oben. Da dachte ich: Jetzt hab ich so viel Glück gehabt, warum soll ich mich weiter mit Zigaretten umbringen? Es war auf einmal ganz klar, dass auch ich ab sofort nicht mehr rauchen werde.
Uns beiden ist das Aufhören zum Glück recht leicht gefallen. Körperlich hatten wir kaum Entzug. Etwas schwieriger war es mit den Gewohnheiten und Ritualen. Inzwischen denken wir nur noch selten ans Rauchen."