Eigentlich wollte ich nicht vierzig Jahre rauchen. Ich hatte jung begonnen, und es war immer klar: Ein lebenslanger Raucher bin ich nicht. Gefühlt 100 Mal habe ich aufgehört und wieder angefangen. Als ich auf die 40 Jahre „Raucherkarriere“ zusteuerte, stieg ich von meinen rund 15 Zigaretten pro Tag auf einen Dampfer um. Eine Kapsel entspricht dort etwa diesen 15 Zigaretten. Ich rauchte – da es nach nichts roch – nun auch wieder am Arbeitsplatz und verbrauchte bald drei Kapseln pro Tag, was somit dem Nikotingehalt von 45 Zigaretten entspricht. Drei Jahre später sagte mir mein Lungenfacharzt, dass "es jetzt so weit" sei: Beginnende COPD, im Lungenfunktionstest deutlich nachweisbar. Das war der letzte Anstoß. Das Aufhören war für mich wirklich hart. Drei Wochen litt ich unter starken Entzugserscheinungen. In dieser Zeit dachte ich immer wieder: So einen Entzug möchte ich nie wieder erleben. Die logische Schlussfolgerung lautete: Das geht nur, wenn ich nie wieder rauche. Ich habe es geschafft. Meine Lungenleistung hat sich von 55 Prozent auf 117 Prozent verbessert. Ich begann wieder mit dem Marathon-Training und bin in den ersten zwei Jahren nach dem Rauchstopp 4.200 Kilometer gelaufen. Da bin ich auch sehr hart zu mir, aber es macht Freude und macht mich unglaublich stolz, das jetzt wieder zu können. Ich werde nie wieder rauchen, so, wie ich seit 2016 nie wieder Alkohol trinken werde. Ich bin bald 57 Jahre alt, ein bisschen verrückt – aber drogenfrei.